Projektarbeit: Agil und Digital

Die aktuelle Krise zeigt es: die digitale Gesellschaft wird gestärkt, die Grenzen zwischen Kunden, Mitarbeitern und Unternehmen werden fließend. Im Zentrum steht der vernetzte Mensch, dessen Kompetenzen, aktuell noch stärker als je zuvor, auf Kooperation und Zusammenarbeit mit anderen gefragt sind.

Projektarbeit wird nun durch neue Tools noch leichter und wird den Anteil an der gesamten Wertschöpfung steigern. Als System übergreifender Zusammenarbeit sind Projekte ihrem Wesen nach kooperativ und sind eher team- als hierarchieorientiert. Damit bilden sie ein Modell dafür, wie die Organisation leistungsfähiger Unternehmen aussieht.

Jetzt sind in der Krise schnelle Anpassungen, kleine Stückzahlen und innovative Problemlösungen gefordert. Nicht von ungefähr ist deshalb Agilität in aller Munde und jetzt kommt die Aufgabe hinzu, Projekte in digitaler Kooperation zu verwirklichen.

Agiles und digitales Arbeiten verlangt den Beschäftigten einiges ab. Selbstorganisation, Flexibilität, Lernbereitschaft, Team- und Konfliktfähigkeit sind gefragt. Zeitgemäße Führung unterstützt dies und gibt Ressourcen frei zur Unterstützung der Beschäftigten. Je mehr Projekte jetzt aufgesetzt werden – allein die Deutsche Bahn hat für ihre digitale Umgestaltung um mehr als hundert Prozent aufgesetzt –, desto mehr werden solche Eigenschaften gefördert.

In der jetzigen Situation hilft die große Projekterfahrung der deutschen Wirtschaft. Dies macht Mut, dass wir die agile und digitale Transformation schaffen. Und zwar zum Wohle der Menschen.

Projektarbeit musste, wenn sie erfolgreich sein wollte, schon immer menschenzentriert sein. Also vernetzen wir uns nun gefördert durch die Krise immer mehr in und mit Projekten, schaffen nicht nur materielle, sondern auch immaterielle Werte wie Respekt, Fürsorge und Fairness. Dann wird der jetzige Schub zur Digitalisierung für uns als Gesellschaft ein freiheitliches, wohlstandsförderndes Projekt.

All dies ist eine große, gesellschaftliche Frage. Machen wir ein Projekt daraus.

Rudolf Kast , Mai 2020